Wenn Kühe in Pension gehen: Besonderer Hof in Meinerzhagen
Ein Beitrag von der Meinerzhagener Zeitung (Link zum Beitrag)
Wir hatten kürzlich das Vergnügen, die Meinerzhagener Zeitung bei uns begrüßen zu dürfen. Die Reporterin der Zeitung besuchte uns, um über unsere neuesten Projekte und Aktivitäten zu berichten.
Während ihres Besuchs hatten wir die Gelegenheit, der Journalistin einen Einblick in unsere tägliche Arbeit zu geben. Wir möchten uns herzlich bei der Meinerzhagener Zeitung für den Besuch und die Berichterstattung bedanken. Es war eine wunderbare Gelegenheit, unsere Arbeit einem breiteren Publikum vorzustellen und die Unterstützung der lokalen Gemeinschaft zu stärken.


Auf dem Volmehof dürfen die Tiere bis zum Schluss leben. Jede Kuh ist für Birgit Fischer und ihre Tochter etwas Besonders.
Meinerzhagen – Mit sechszehneinhalb Jahren ist Naomi die älteste Kuh, die auf dem Volmehof lebt. Sie ist ein Pensionstier und wird somit nicht als Nutztier gehalten, sondern „genießt ihr Leben und wird in Ruhe alt“. Naomi ist eins von 27 Tieren, das auf dem Pensionshof der Familie Fischer lebt. Birgit Fischer bewirtschaftet ihren Hof im Nebenerwerb, eine große Unterstützung ist ihr dabei ihre Tochter Jana, die eine Ausbildung zur Landwirtin macht.
Kühe mit Persönlichkeit
Blue, Naomi, Goliath, Dragon, Knödel – fast jede Kuh hat auch einen Namen. „Die Namen wurden von den Paten der Tiere vergeben“, erzählt Birgit Fischer, „außer Knödel. Der kommt von uns.“ Manche der Paten besuchen ihre Tiere häufiger, andere wurden schon länger nicht gesehen. „Ich schicke ihnen dann ab und zu Bilder von ihrer Kuh und bringe sie auf den neuesten Stand“, sagt Fischer. Jede Kuh hat ihre eigene Geschichte. Mehrere wurden vor dem Schlachthof gerettet: „Wie zum Beispiel Max. Der Besitzer konnte ihn nicht halten. Die Nachbarn haben ihn dann schon als Kälbchen abgekauft“, erklärt Birgit Fischer und streichelt den hellbraunen Ochsen. Max war das erste Kälbchen, das auf dem Volmehof aufgenommen wurde. Mittlerweile gibt es wieder ein Kälbchen im Stall. Nicht vor dem Schlachter gerettet, sondern ganz frisch auf dem Hof geboren. „Als ich heute Morgen in den Stall kam, war es schon da“, berichtet Birgit Fischer. Neben den Pensionstieren hält die Familie noch vier Mutterkühe und ein paar Rinder zur Fleischerzeugung. Die Herde ist friedlich und scheint sich gut zu verstehen. „Wir haben hauptsächlich Ochsen als Pensionstiere, und seit unser Deckbulle weg ist, haben wir eine ganz ruhige Herde“, sagt die Landwirtin. Ein Lieblingstier hat weder Mutter noch Tochter. „Jedes Tier hat etwas besonderes und tolle Eigenschaften“, sagt Jana Fischer. „Wir kommen an jedes Tier ohne Bedenken dran“, fügt Birgit Fischer hinzu. Vor elf Jahren kamen die ersten beiden Pensionstiere auf den Hof. Zuvor war der Volmehof ein reiner Mutterkuhbetrieb. Mit Tochter Jana Fischer lebt schon die fünfte oder sechste Generation auf dem Hof. Seit 1911 gehört der Landwirtschaftsbetrieb der Familie.

Sommer und Winter
Den Winter verbringen die Tiere im Stall. „Wenn es trocken genug ist, machen sie mal Tagesflüge nach draußen“, erzählt Jana Fischer. Richtig nach draußen geht es für die Kuhherde von Mai bis November. „Alle unsere Flächen sind rund ums Haus. Das ist ein großer Vorteil“, findet Birgit Fischer. „Ab und zu müssen wir neue Flächen einzäunen und die Kühe dann umtreiben.“ Außerdem steht im Sommer noch das Heu- und Silomachen an. „Wir haben die Maschinen und machen das selbst. Wir haben viele tolle Freunde, die uns helfen“, sagt Fischer. Insgesamt bewirtschaftet Familie Fischer fast 30 Hektar Grünland, Ackerbau betreiben sie nicht.